<< TRY HARD


Die Ausstellung thematisiert Mühen und Anstrengungen des Lebens und versammelt künstlerische Positionen zum Thema des Existenziellen. Die Künstler/innen setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte: Thorsten Streichardts Zeichnung Eraser Game fixiert die Spuren des Bemühens, kleine Radiergummifusseln zu fangen. Eine Tonspur vergegenwärtigt diesen Prozess. Auch das Video Ein Predator repariert sich selbst von Christine Lemke lässt eine Anstrengung unmittelbar nachempfinden, die auf einer unlösbaren Aufgabe basiert: Die Künstlerin, sich selbst als Predator bezeichnend, beklebt in einer Performance ihr Gesicht fortwährend mit durchsichtigen Cellophanhüllen-Fetzen. Die als Klebstoff eingesetzte Spucke lässt die Fetzen notgedrungen immer wieder herunterfallen. Das Vergebliche thematisiert auch Sven Kaldens Objekt RETTE UNS. Es bezieht sich auf ein historisches Foto des Fotografen Hubert Van Es, das dieser im April 1975 in Saigon aufnahm. Es zeigt einen Hubschrauber, der auf einem kleinem Dachaufbau eines Gebäudes gelandet war. Auf einer Leiter-konstruktion sieht man viele Menschen stehen, die sich offenbar vergebens Hoffnungen machen, in den Hubschrauber zu gelangen. RETTE UNS ist eine Interpretation dieses Fotos. Die Serie WARRIOR GAMES von Christine Lohr bezieht sich ebenso auf ein

 


konkretes Ereignis. Ausgangspunkt sind die gleichnamigen Sport-wettkämpfe, die im Mai 2010 von den U.S.-Streikräften für ihre kriegsversehrten Soldaten durchgeführt wurden und sich an den Paralympics orientierten. Die offiziellen Pressefotos bilden die Grundlage für die Übermalungen. Die Bilder kommentieren die Fragwürdigkeit eines heroischen Verständnisses von Kampf. Changierend zwischen Kriegern, Sportlern und nicht näher bestimmbaren Mutanten zeigen sich die Figuren bei Katrin Plavcaks Bild Zweite Halbzeit. Offensichtlich ist, dass diese Gestalten eine offensive Mission haben und diese auch verfolgen. Ähnlich, dem Kampfritual einer Gruppe verpflichtet und körperlich präsent, stellt sich auch bei der Arbeit von Christine Webers Arbeit push and pull die Frage nach dem Gegner. Bei David Buobs Video Pretending to be Bunny Rabbits scheinen die beiden Protagonisten ins Leere zu laufen - räumlich und persönlich. Das Werben des Einen vermag den Anderen bei aller Hartnäckigkeit nicht zu erweichen und scheitert an dessen Stoizismus. In Oliver Pietschs Video The Misfits ist das Gegenüber abwesend. Hier wird der Moment des wütenden Verzweifelns aus dem gleichnamigen Film aufgegriffen, isoliert und als Loop penetrant wiederholt. Auch wenn die Darstellerin in ihrer Winzigkeit und Einsamkeit >>
 
     
Die Ausstellung thematisiert Mühen und Anstrengungen des Lebens und versammelt künstlerische Positionen zum Thema des Existenziellen.
Eröffnung: 29.11.2012 um 19 Uhr / Ausstellung: 30.11.- 2.12.2012, 16 - 20 Uhr / Samstag 1.12.2012 ab 20 Uhr Musik mit DJ
WestGermany, Skalitzerstrasse 133, Berlin-Kreuzberg
Kuratiert von Christine Lohr und Yvonne Wahl